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08.12.2009 11:33

Wie sich Golf im Laufe der Zeit entwickelt hat

 

Der Golfsport hat eine über fünfhundert Jahre alte Tradition. Schon im ausklingenden Mittelalter wurde in Schottland, in Holland, in Japan und in China ein Ballspiel gepflegt, bei dem eine Kugel mit einem Schläger in ein Loch geschlagen werden sollte. Die Popularität des Golfsports ist bereits für das 15. Jahrhundert belegt, als der schottische König seinen Untergebenen das Golfspielen verbot, weil es im Begriff war, das Bogenschießen abzulösen. Die adelige Bevölkerung hatte wohl mehr Interesse an einer spannenden Freizeitbeschäftigung als an der Staatsräson.

 

Aus dem 16. Jahrhundert ist das erste Lehrbuch für den Golfsport erhalten, das vom Niederländer Pieter van Afferden in lateinischer Sprache verfasst wurde und erstmals die Regeln des Ballsports beschrieb. Während dieser Zeit wurde Golf auf den englischen Inseln zum Volkssport, jedenfalls bei den Bevölkerungsschichten, die sich die freie Zeit für das Spiel leisten konnten. Die legendäre schottische Königin Maria Stuart versüßte sich ihre Jahre im Exil in Frankreich mit dem Golfspielen und führte den Sport beim damaligen Erzfeind der Engländer ein.

 

Dass Sport und Kommerz schon immer zusammengehörten beweist die Geschichte von William Mayne, der Anfang des 17. Jahrhunderts den ersten Golfschläger-Handel betrieb und dem dafür vom englischen König James VI gleich ein Adelsprädikat verliehen wurde. Mitte des Jahrhunderts wurde auch in Amerika bereits Golf gespielt – allerdings mitten auf den Straßen von New York. Die ersten Aufzeichnungen über ein internationales Golfturnier stammen aus dem Jahr 1682, als Schottland souverän über England siegte. Beide Nationalmannschaften bestanden übrigens aus jeweils zwei Spielern.

Seit dem 18. Jahrhundert war die Ausbreitung des Golfsports praktisch nicht mehr zu bremsen. Die Royal Burgess Golf Societey, die 1735 gegründet wurde, gilt als der erste eingetragene Golfclub und fand im gleichen Jahrhundert in England noch zahlreiche Nachahmer. Die in England hergestellten Golfschläger entwickelten sich zum Exportschlager in die amerikanischen Kolonien.

Das 19. Jahrhundert steht für die Industrialisierung der zivilisierten Welt, aber auch für die Individualisierung der Bevölkerung. Optimale Voraussetzungen also für den Golfsport, sich in den besser gestellten Gesellschaftsschichten weiterzuentwickeln. Es wurden in den Industrieländern immer mehr Golfclubs gegründet, so auch der erste Damengolfclub, der 1867 in St. Andrews an der schottischen Ostküste etablierte, oder der erste deutsche Golfclub, der immerhin 1892 in Darmstadt von den Anhängern des Sports gegründet wurde. Nicht weit von Glasgow liegt Prestwick. Der Ort machte sich 1860 einen Namen, indem er die Open Championship als internationales Golfturnier erstmals austrug. Das Turnier wird heute noch auf dem St. Andrews Old Course gespielt und bringt dem Sieger eine Prämie von 750.000 britischen Pfund ein.

Den endgültigen Durchbruch schaffte der Golfsport gleich zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1900, anlässlich der 2. Olympischen Spiele der Neuzeit, wurde Golf zum ersten Mal olympische Sportart. Vier Jahre später, während der 3. Olympischen Spiele im amerikanischen St. Louis, wird Golf auch gleich zum letzten Mal olympisch gespielt. Die Popularität des Sports nimmt dadurch jedoch keinen Schaden. Ganz im Gegenteil. Im deutschen Kaiserreich entsteht 1907 der Deutsche Golfverband und in den Vereinigten Staaten wird 1916 sogar der erste Profiverband ins Leben gerufen, die auch heute noch renommierte PGA, die Professional Golfers Association. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ist aus der Sicht des Golfsports geprägt von der Schaffung eines internationalen Regelwerks und der Verbreitung der großen nationalen und internationalen Golfturniere im Profisport. Die technischen Entwicklungen bei der Golfausrüstung hatten vor allem auf die Beschaffenheit der Golfschläger einen großen Einfluss. Bereits in den Zwanziger Jahren wurde der Stahlschaft zugelassen. In den Sechziger Jahren wurde zunehmend Leder von Gummi zur Gestaltung des Schlägergriffs verdrängt. Ende der Sechziger Jahre übernahm der leichte Graphitschaft die Vorherrschaft und verdrängte den Eisenschaft des Golfschlägers. Seit Mitte der Neunziger Jahre werden hochwertige Golfschläger aus dem unverwüstlichen und federleichten Titan produziert. Die US-Raumfahrtbehörde NASA leistete auch ihren Beitrag zur Ausbreitung des Golfsports. Sie ließ einen ihrer APOLLO-Astronauten, Alan Shepard, 1971 einen Golfschlag auf dem Mond ausführen.

 

Auch das 21. Jahrhundert zollt dem Golfsport Respekt: Im Jahr 2016 wird Golf bei den 31. Olympischen Spielen in Brasilien wieder eine olympische Disziplin sein.

 

 

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