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17.06.2010 18:21

Gedichte - Entstehungsgeschichte und Wirkung


Gedichte sind Kunstwerke, die in Versform oder einem bestimmten Rhythmus vorliegen. Die frühesten Werke der Sprachkunst liegen in Poesie und nicht in Prosa vor, Romane waren für lange Zeit hinweg die Ausnahme und der Großteil dessen, was man über lange Zeit hinweg unter Literatur verstand, war dem Bereich der Lyrik zuzuordnen.
Sprache existierte bereits, bevor Schrift erfunden wurde und lange Zeit hinweg war die Kenntnis der Schrift nur wenigen Auserwählten, wie z.B. Schreibern, vorbehalten. In einer vorschriftlichen, bzw. mündlichen Kultur hat der Mensch schon bald die lautlichen und rhythmischen Aspekte der Sprache entdeckt, denn diese gliedern die Sprache in zusammengehörige, überschaubare und nicht zuletzt memorierbare Teilbereiche. Rhythmus und Reim bilden ein festes Gerüst, das stützt, so können auch längere Text erinnert und reproduziert werden.


Sobald der Mensch eine bestimmte Kulturstufe erreicht hatte und seine Lebensumstände es ihm erlaubten, sich über die bloße Sicherung seines Überlebens hinaus auf philosophische Fragen zu konzentrieren, entwickelte er eine Vorstellung vom Jenseits und die Idee des Göttlichen tauchte auf. Die ältesten Gedichte der Menschheit sind religiöser Natur, sie behandeln Anrufungen und Lobpreisungen der Gottheit. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist der Große Sonnengesang des Aton, ein altägyptischer Hymnus, der vom Pharao Echnaton um 1345 v. Chr. gedichtet wurde.
Auch die Veden, die im alten Indien entstanden sind, sind sind ausschließlich religiöser Natur und beinhalten Anrufungen der Götter und Gottheiten. Die ältesten dieser Verse sind um das Jahr 1200 v. Chr. entstanden. Noch heute werden die Veden bei Gottesdiensten rezitiert und auswendig gelernt, die Unesco hat sie unter die Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.


Die schon erwähnten bestimmenden Merkmale der Gedichte, Ryhthmus und Laut, weisen auf den musikalischen Charakter der Verskunst hin, und tatsächlich wurden die Gedichte früher zur Lyra, einer Art Leier, vorgetragen,
die der Gattung ihren Namen verlieht. So nahmen die laut vorgetragenen Gedichte immer eine Art Mittelstellung zwischen Sprache und Gesang ein, was ihren engen Bezug zum Gefühl, zum Emotionalen erklärt.
Ein Gedicht kann schon allein durch seinen Rhythmus traurige, fröhliche oder feierliche Stimmung verbreiten, moderne Gedichte ziehen ihre Wirkung oft allein aus dem Klang und dem Rhythmus der Worte und verschließen sich verstandesmäßiger Analyse oder den Regeln der Grammatik.


Dementsprechend kreisen Gedichte um höchst persönliche Befindlichkeiten, Gefühle wie Freude, Glück, Begeisterung, aber auch Trauer, Verzweiflung und Betroffenheit oder last not least Liebe.
Ein Gedicht ist vielleicht die schönste Art, jemandem mitzuteilen, dass man ihn liebt. Es muss ja keine lange Elegie sein, kurze Liebesgedichte sind gar nicht so schwer zu schreiben. Liebeskarten mit einem speziell für den Adressaten geschriebenen Gedicht sind ein persönliches und von Herzen kommender Gruß, einem gereimten Heiratsantrag wird kaum jemand widerstehen können.


Auch der Geburtstag ist die ideale Gelegenheit, das Geburtstagskind mit einem Gedicht zu ehren und zu erfreuen. Mehr noch als konfektionierte Grußkarten und langweilige Glückwunschkarten mit 08/15 Texten sind gereimte Geburtstagsgrüße ein persönlicher und individueller Gruß, der besagt, das sich der Schreiber Mühe gegeben hat und sich mit dem zu Beschenkenden auseinandergesetzt hat. Geburtstagsgedichte sind schöner als jedes Geschenk, sie kommen von Herzen und spricht zum Herzen.


Ein Gedicht zu schreiben ist gar nicht so schwer. Zuerst einmal sollte man sich überlegen, wer der Adressat ist. Danach sollte man in sich gehen: Was genau möchte man ausdrücken? Dann sollte man alles, was einem dazu in den Kopf kommt, aufschreiben und in Folge in einem nächsten Arbeitsschritt die eindrücklichsten und aussagekräftigsten Begriffe markieren und die übrigen aussondern. Anschließend kann man versuchen, die übriggebliebenen Worte in eine bestimmte Ordnung zu bringen. Als nächsten Arbeitsschritt formuliert man Aussagen, die man in Zeilenform niederschreibt. Für den Anfang kann man sich erst einmal an einem kurzen nicht reimendem Gedicht in freiem Rhythmus versuchen, vielleicht einem Fünfzeiler. Später kann man dann zu Reimen übergehen und sich an metrisch gebundenen Formen wie Jambus oder Trochäus versuchen.


Als letzten Schritt lese man das Gedicht laut vor und höre, wie es klingt. Und auch hier gilt, wie überall: Übung macht den Meister.

 

 

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