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Energieausweis

Grundsätzliches

Der Energieausweis wurde von der Deutschen Energie-Agentur GmbH entwickelt. Die rechtlichen Grundlagen sind in der Energieeinsparverordnung 2007 (EnEV) geregelt. Der Energieausweis soll darüber Auskunft geben, wie hoch der Energiebedarf eines Gebäudes ist. Damit soll es einem Käufer, Mieter oder Pächter ermöglicht werden, im Vorfeld eine realistische Einschätzung der Energieeffizienz vornehmen zu können. Langfristig soll der Energieausweis dafür sorgen, dass die erheblichen Einsparpotentiale bei der Energieversorgung von Gebäuden besser genutzt werden. In jedem Energieausweis müssen deshalb, falls möglich, Vorschläge zur Verbesserung der Energieeffizienz gemacht werden.

Wer benötigt einen Energieausweis?

Im Grundsatz muss künftig jeder, der ein Gebäude neu errichtet, verändert oder erweitert, einen Energieausweis vorweisen können. Zudem muss ein Energieausweis vorliegen, wenn eine Immobilie vermietet, verpachtet oder verkauft wird. Ab 1. Januar 2009 muss jeder Hausbesitzer einem potentiellen Käufer oder Mieter einen Energieausweis vorlegen können. Nutzt man jedoch ein bestehendes Gebäude für den eigenen Bedarf, besteht keine Verpflichtung, einen Energieausweis zu besitzen.
Es gibt zwei Formen des Energieausweises, den bedarfs- und den verbrauchsorientierten. Bei Neubauten und Veränderungen an bestehenden Gebäuden wird immer ein bedarfsorientierter Energieausweis benötigt. Bei bestehenden Nichtwohngebäuden hat man die freie Wahl. Bei einem bestehenden Wohngebäude, das vor dem 1. November 1977 gebaut worden ist und nicht mehr als vier Wohnungen hat, wird ein Bedarfsausweis benötigt, außer es wurde bereits die Wärmeschutzverordnung von 1977 umgesetzt. In anderen Fällen reicht auch ein Verbrauchsausweis.

Wie funktioniert ein Energieausweis auf der Basis des Energiebedarfes?

In der Energieeinsparverordnung ist festgelegt, welche Berechnungen angestellt werden müssen. Dazu werden verschieden Daten des Gebäudes gesammelt, auf deren Grundlage der Energiebedarf ermittelt wird. Der Aussteller muss sich dazu ein Bild vom Zustand der Immobilie machen, indem er z.B. den Bauplan studiert und die Wärmedämmung überprüft. Aus den ermittelten Werten errechnet er verschiedene Kennzahlen.

Wie funktioniert ein Energieausweis auf der Basis des Energieverbrauches?

Der Energieverbrauch der letzten drei Jahre muss lückenlos dokumentiert werden. Um eine Objektivierung der Daten zu erreichen, wird eine Witterungsbereinigung vorgenommen. Ansonsten würden zwei energetisch gleichwertige Häuser, die in unterschiedlichen klimatischen Verhältnissen gebaut worden sind, unterschiedliche Bewertungen erhalten. Zudem wird der Verbrauch in Relation gesetzt zur Gebäudenutzfläche.

Welche Angaben stehen im Energieausweis?

Primärenergiebedarf (Bedarfsausweis):
Diese Kennzahl soll die Umweltverträglichkeit beschreiben, ist jedoch mit Vorsicht zu betrachten, da die Kosten nicht berücksichtigt werden. Damit kann ein umweltverträglicher Energieträger für eine gute Bewertung sorgen, obwohl der Energiebedarf z.B. aufgrund schlechter Dämmung relativ hoch ist.

Endenergiebedarf (Bedarfsausweis):
Hier fließt die Auswertung der gesammelten Daten ein. Je besser die Energieeffizienz ist, z.B. durch die Verwendung einer guten Wärmedämmung, desto niedriger fällt der Wert aus.

Energieverbrauchskennwert (Verbrauchsausweis):
Dieser Wert ergibt sich aus der objektivierten Berechnung des Verbrauches.

Wer darf einen Energieausweis ausstellen?

Die Energieeinsparverordnung regelt, wer einen Energieausweis ausstellen kann. Es gibt keine staatliche Behörde, die für diese Aufgabe zuständig ist. Zu den Ausstellungsberechtigten gehören insbesondere Architekten, Bauingenieure und Handwerksmeister aus einem Baufach, wenn sie über die entsprechende Qualifikation im Bereich des energiesparenden Bauens verfügen.

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